Sonntag, 09.05.2021, 13 Uhr Ortszeit in Leipzig und Ihlow, sonnig, windstill, 25 °C.

An diesem Nachmittag im Mai war es wieder so weit: der 8. Wings for Life Run wurde gestartet. Mit dabei: Paul Fengler, Torsten, Stefan und Arne Langbecker.

Die Idee hinter diesem Lauf, alle Startgelder vollständig der Rückenmarksforschung zu spenden, ist auch in diesem Jahr die Hauptmotivation gewesen daran teilzunehmen. Zusätzlich wurden wir durch die Spendenbereitschaft des „Team Gerolsteiner“ motiviert, das für jeden gelaufenen Kilometer einen Euro gespendet hat – vielen Dank dafür! Insgesamt wurden durch 1.066 Teilnehmende des Teams 12.788 Euro zusätzlich erlaufen.

Der Hintergrund des Laufes und sein Format sind einzigartig. Seit 2014 findet er jährlich überall auf der Welt zur selben Zeit statt. Wer daran teilnehmen möchte benötigt nur ein GPS-fähiges Smartphone und eine vorige Anmeldung über die Website des Veranstalters. Besonders reizvoll ist das Laufformat: die ersten 30 Minuten bekommen die Läufer*innen als Vorsprung, bevor das „Catcher Car“ virtuell die Verfolgung aufnimmt. Jede halbe Stunde wird der Verfolger schneller, bis er die Laufenden eingeholt hat. Das heißt: die Teilnehmenden wissen im Vorfeld nicht genau wie weit und wie lange sie laufen werden. Diese Fragen werden für Jede*n erst am individuellen Ende des Laufes beantwortet.

2021 haben 184.236 Teilnehmer*innen aus 195 Nationen in 151 Ländern beim Wings for Life World Run mitgemacht. Damit ist es das größte Laufevent, was es bisher jemals gab. Insgesamt wurden 1,7 Millionen Kilometer zurückgelegt und 4,1 Millionen Euro Spendengelder gesammelt. Bei den Herren hieß der Sieger am Ende Aron Anderson, ein schwedischer Rollstuhlfahrer. Die Damenkonkurrenz gewann Nina Zarina, die laufend 60,1 Kilometer zurücklegte.

Im Leipziger Auwald ging zuerst Paul auf die rund 2,5 Kilometer lange Strecke. Begleitet wurde er von Frank Buschmann, einem bekannten Sportkommentator und Fernsehmoderator. Buschi folgte Paul natürlich nur virtuell – er gab allerdings, in regelmäßigen Abständen und in seiner typischen Art, lustige und motivierende Kommentare von sich. Nach gut neun Minuten wechselte Paul auf Arne und schickte ihn auf die Runde. Beide hatten sich vorgenommen den Lauf gemeinsam als Staffel zu absolvieren. Sie liefen abwechselnd Runde für Runde und es zeichnete sich früh ab, dass es ein langer und anstrengender Nachmittag werden würde. Mit zunehmender Dauer wurden die Beine langsam schwerer, auch das warme Wetter machte es nicht leichter – im Gegenteil. Nach über 2 Stunden und 35 absolvierten Kilometern erwischten Arne die ersten Muskelkrämpfe und selbst bei Paul war es eine Runde später so weit. Es war klar: beide brauchten eine Pause. Doch welche Möglichkeit gab es den noch vorhandenen Vorsprung zu nutzen und das Kilometerkonto weiter zu füllen? Wenn du denkst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Joker „Stefan“ daher. Eigentlich wollte Stefan nur Zuschauer sein, doch ehe er sich versah befand er sich schon auf der Laufstrecke. Mit vereinten Kräften, kürzeren Distanzen und häufigerem Wechseln stand am Ende folgendes Ergebnis: 48,67 Kilometer in 3 Stunden und 23 Minuten.

Auch in Brandenburg wurden, wie schon im letzten Jahr, wieder die Laufschuhe geschnürt. Torsten Langbecker stellte sich diesmal allein der Herausforderung und lief so weit, wie ihn seine Beine in 2 Stunden und gut 19 Minuten trugen, bis er nach 27,91 Kilometern eingeholt wurde. Das ist ein beachtliches Ergebnis, denn er konnte aufgrund seiner Wadenprobleme im Vorfeld nicht viel auf Laufdistanzen trainieren. Somit gab es für ihn am Ende zwei erfreuliche Nachrichten: das sehr gute Ergebnis und die Wade, die gehalten hat.

Das Schöne an diesem Lauf ist die weltweite Dimension. Alle Menschen, die daran teilnehmen, verbindet das gemeinsame Ziel mit dem Laufsport etwas Gutes zu tun und einen Beitrag für diejenigen zu leisten, die nicht mehr laufen können. Deshalb heißt es: Auf ein Neues im nächsten Jahr!